Als Führungskraft neu im Team oder Unternehmen – 8 Fehler vermeiden!
Wie gelingt Ihnen ein guter Start?
Wer als neue Führungskraft in ein Team oder Unternehmen kommt oder die Leitung eines neuen Teams übernimmt, muss sich verschiedenen Herausforderungen stellen. Sie wollen sich in dieser Situation nicht nur selbst gegenüber Ihren Vorgesetzten bewähren, sondern auch bei ihnen noch nicht bekannten Mitarbeitern angemessen einführen.
Nicht immer können Sie dabei im Team nur mit Wohlwollen rechnen. Vielleicht hat sich hier ein Mitarbeiter selbst Hoffnungen auf die Leitungsfunktion gemacht und betrachtet Sie jetzt mit Misstrauen. Vielleicht treffen Sie auf ein zutiefst demotiviertes Team, dass sich in persönlichen Konflikten aufreibt. Es kommt deshalb darauf, welchen Einstieg Sie in Ihre neue Funktion auch unter Druck von mehreren Seiten finden.
Am Ende dieses Artikels wissen Sie, welche Fehler Sie vermeiden können und wie Sie sich schnell in Ihrem neuen Umfeld etablieren.
Als neue Führungskraft im Team oder Unternehmen
Diese Fehler können Sie vermeiden!
Wie kann ein idealer Einstieg in Ihrem neuen Umfeld aussehen?
Wenn alles nach Ihren Vorstellungen verläuft, gelingt es Ihnen in kurzer Zeit Ihr Profil als Leitung sowohl gegenüber der weiteren Führungsebene als auch Ihren Teammitgliedern gegenüber zu schärfen und sich zu positionieren. Im besten Fall erwerben Sie sich Respekt und gewinnen Ihre Mitarbeiter für sich. Sie können auch bereits erste Akzente für einen eigenen Führungsstil setzen.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie geschickt die üblichen Anfängerfehler vermeiden, die mit dem Einstieg in Ihre neue Führungsfunktion verbunden sein können. Wir wollen Ihnen Ihren Start erleichtern. Deshalb haben wir Ihnen hier 8 typische Fehler zusammengestellt, die einen erfolgreichen Start zum Scheitern verurteilen können.
Neu als Führungskraft
8 typische Fehler in den ersten 100 Tagen vermeiden
Allgemein gelten die vor allem die ersten 100 Tage in einer neuen Position als entscheidend für einen gelungenen Einstieg. Das ist bei Führungskräften nicht anders. Das Zeitfenster ist hier mittlerweile oft eher noch kürzer. Sie lernen in dieser Zeit das Unternehmen und/oder Ihr neues Team kennen.
- Im Idealfall entwickeln Sie erste eigene Strategien und Strukturen, die Ihre persönliche Handschrift tragen.
- Ihren Vorgesetzten vermitteln Sie bereits den Eindruck, dass diese mit Ihrer Wahl eine gute Entscheidung getroffen haben.
Wenn Sie so Ihre Ziele definieren – und das sollten Sie unbedingt tun – achten Sie besonders auf diese möglichen Fehler:
1. Sie hören nicht zu
Sie sind neu in Ihrer Arbeitsumgebung. Um die fachlichen und organisatorischen Zusammenhänge, menschlichen Beziehungen und die individuellen Aspekte zu verstehen, benötigen Sie anfänglich vor allem eine Qualität:
Sie müssen zuhören können.
Viele Mitarbeiter begreifen eine neue Leitung auch als die Chance, selbst auf Probleme und mögliches Veränderungspotential hinzuweisen. Hören Sie also hin, wenn Sie mit Ihren neuen Kollegen zum Mittagessen gehen oder Sie morgens in der Kaffeeküche treffen.
Zum Beispiel:
- Wie ist die Stimmung hier, wie fühlen sich Ihre Mitarbeiter, was scheint Ihre Motivation zu drücken?
- Was verunsichert Ihre Kollegen? Worüber ärgern Sie sich?
- Was sind Ihre Ziele? Was motiviert sie? Was wünschen sie sich?
Bleiben Sie anfänglich etwas zurückhaltender und interessieren Sie sich für Ihre neue Arbeitswelt mit Ihren Menschen.
2. Sie wissen von Anfang an alles besser
Sie werden in Ihrer neuen Funktion scheitern, wenn Sie für jedes vermeintliche Problem sofort eine Lösung parat haben. Besonders negativ wird auffallen, wenn Sie offen Vergleiche zwischen den Bedingungen in Ihrem neuen Bereich und Ihrer bisherigen Tätigkeit aufstellen.
Sätze dieser Art “ Wie, das machen Sie so? Aber das ist doch nicht richtig. Also in meiner bisherigen Funktion haben wir das aber besser gemacht“ gehören nicht in die ersten Wochen, wenn überhaupt. Man kann sich hier sogar fragen, ob sie überhaupt eine Berechtigung haben, das schon einschätzen zu können.
Derartige Äußerungen bringen Ihre neuen Mitarbeiter gegen sich auf und dürften auch Ihren Vorgesetzten nicht gefallen. Bleiben Sie zurückhaltend, notieren Sie Veränderungspotential still und gehen Sie das Ganze dann später strategisch klug an.
Ein passendes Video dazu finden Sie hier:
(Karrierebremsen, wenn Sie neu als Führungskraft sind)
3. Sie verändern noch heute alles
Ähnlich unbeliebt wie alles besser zu wissen, macht Sie ein zu schnell aufgebauter Veränderungsdruck von Ihrer Seite. Menschliche und organisatorische Systeme sind je nach Größe immer ein wenig träge. Sie müssen Veränderungen deshalb Zeit geben und in kleinen Schritten vorgehen. Sind Sie hier zu energisch unterwegs, wird sich Widerstand auch gegen sinnvolle Veränderungen entwickeln. Das fällt dann am Ende als Scheitern auf Sie zurück.
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4. Sie lassen Ihren Mitarbeitern keine Zeit zur Gewöhnung an Sie
Sie haben eine bestimmte Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen. Das gilt ebenfalls für Ihre neuen Mitarbeiter. Geben Sie allen Beteiligten Zeit, sich gegenseitig aneinander, vor allem aber an Ihre persönlichen Besonderheiten und kleinen „Macken“ zu gewöhnen.
Jeden Morgen zwischen 8 Uhr und 9 Uhr planen Sie Ihren Tag und möchten nicht gestört werden? Das dürfen Sie so machen. Erwarten Sie jedoch nicht, dass Ihre neuen Kollegen sofort erkennen, wie wichtig Ihnen diese „Ruhe vor dem Sturm“ ist. Bleiben Sie geduldig und freundlich, wenn Sie Ihre Anliegen in dieser Hinsicht mehrfach formulieren müssen.
Sofern Sie oft räumlich getrennt mit Ihren Kollegen zusammenarbeiten, ist diese Videoreihe sicher interessant für Sie:
Führung auf Distanz (Teil 1 & Teil 2)
5. Sie biedern sich an – an Mitarbeiter und/oder die Führungsebene
Manche Führungskräfte tappen in eine besonders böse Falle, wenn Sie eine neue Stelle antreten. Sie wollen es allen besonders recht machen. Dabei verbiegen Sie sich und lassen ihre eigene Persönlichkeit „verschwinden“, weil sie sich nach allen Seiten hin in übertriebener Weise anpassen.
Erwarten Sie nicht, sofort Freundschaften und enge persönliche Kontakte zu schließen, von Ihren Mitarbeitern geliebt und bewundert zu werden. Bleiben Sie bei sich selbst und bei einem professionellen, freundlichen Umgang. Vertreten Sie Ihre Meinung bestimmt und verbindlich gegenüber Mitarbeitern sowie Vorgesetzten, ohne aggressiv oder besserwisserisch aufzutreten. Respekt muss man sich erwerben.
6. Sie kommunizieren nicht oder nur unzureichend
Führung bedeutet zu 90% Kommunikation. Wenn Sie als geheimnisvolle, schweigende Präsenz bei Ihrer neuen Funktion auftreten , wird man zwar viel über Sie reden und grübeln, aber daraus ergeben sich keine konstruktiven Ansätze der Zusammenarbeit.
Machen Sie es in Ihrer Rolle als neue Führungskraft Ihrer Umgebung leichter, Sie kennenzulernen. Das gelingt, indem Sie in eindeutiger Weise kommunizieren. Sagen Sie, was und wie Sie es möchten. Das gilt insbesondere, wenn Sie Aufgaben delegieren. Erklären Sie lieber einmal mehr, worauf es Ihnen ankommt. Fragen Sie Ihre neuen Kollegen auch, wie man bestimmte Sachverhalte bisher gehandhabt hat. Bleiben Sie erst einmal dabei. Später können Sie allmählich etwas ändern.
7. Sie machen Ihrem Team Angst
Der Auftritt einer neuen Führungskraft verunsichert die meisten Menschen per se. Wenn Sie dann sofort zusätzlichen Druck aufbauen, zum Beispiel mit einer Bemerkung, dass nun alle Mitarbeiter nochmals persönlich auf dem Prüfstand stehen, schaffen Sie ein Klima der Angst.
Das wird jede Teamleistung schmälern. Ihre Mitarbeiter werden kein Vertrauen zu Ihnen entwickeln. Bleiben Sie bei kooperativ und treten Sie nicht übermäßig tough auf, ohne sich persönlich zu verbiegen. Es kann später sein, dass Sie tatsächlich unangenehme Personalentscheidungen treffen müssen. Diese gehören aber nicht in die ersten 100 Tage und müssen von Ihnen auch nicht jetzt bereits angekündigt werden.
8. Sie bleiben nicht entspannt
Wenn Sie sich jetzt fragen, wie Sie mit diesem eigenen Erfolgsdruck entspannt bleiben sollen, hat diese Frage ihre Berechtigung. Es zeichnet Führungskräfte aber aus, mit einem gewissen Druck umgehen zu können. Sie beweisen sich also in einer Führungsrolle von Anfang an, wenn Sie die Ruhe bewahren, sich selber gut managen und sich entspannt mit Ihren neuen Aufgaben auseinandersetzen.
Hier schaffen Sie das Vertrauen für die Zukunft. Mit Ihnen kann man auch in schwierigen Phasen rechnen. Sie haben innere Reserven, die nicht so schnell erschöpfen und sind Ihren Mitarbeitern ein Vorbild. Sichern Sie die Balance zwischen Arbeit und Privatleben, finden Sie für sich geeignete Entspannungstechniken.
So stellen Sie die Weichen für sich. Sie sind dann eine Führungskraft, die man gern im Unternehmen und Team hält.
Und jetzt?
Ihre neue Rolle als Führungskraft – Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss
Sie würden gerne darüber hinaus noch erfahren, auf was es ankommt, um auch in Ihrem neuen Umfeld sicher zu sein und beruflich noch mehr zu erreichen? Dann machen Sie es sich ganz einfach und erfahren in den nächsten 60 Minuten, wie Sie sich weiter veredeln können. Denn damit gehen Sie in Führung:
Oder Sie nutzen einen Experten und entscheiden sich für ein individuelles Business Coaching, damit Sie auf den Punkt genau die Unterstützung erhalten, die Sie weiterbringt.
Als neue Führungskraft in Führung gehen: Ihr nächster Schritt
Damit Sie auf den Punkt genau die Unterstützung erhalten, die Sie weiterbringt.
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