Einstellungsgespräch – Die wichtigsten Arbeitgeberfragen
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Stellen Sie im Einstellungsgespräch die richtigen Fragen?
Im Einstellungsgespräch gehören gut formulierte Fragen zu den bedeutendsten Elementen für eine zuverlässige Beurteilung und sichere Bewerberauswahl.
Durch die „richtigen“ Fragen können Sie den besten Bewerber für die zu besetzende Stelle identifizieren.
Nutzen Sie diesen Artikel als Inspirationsquelle für Ihre Vorbereitung und Durchführung des Einstellungsgesprächs.
Präzise Fragen im Einstellungsgespräch – warum?
Wenn Sie sich ein möglichst umfassendes Bild von Ihrem Gesprächspartner machen möchten, sollten Sie dem Kandidaten 50 bis 70 Prozent der Redezeit zugestehen – und das verlangt Vorbereitung, Selbstkontrolle und die Bereitschaft zuzuhören.
Wer fragt, ist für fünf Minuten dumm.
Wer nicht fragt, bleibt ein Leben lang dumm.
(Chinesisches Sprichwort)
Fragen, die Sie im Einstellungsgespräch stellen sollten
Verhaltensorientierte Fragen
Stellen Sie Ihre Fragen so, dass Aussagen über früheres Verhalten möglich sind. Zukünftiges Verhalten kann am besten aufgrund von früher gezeigtem, vergleichbarem Verhalten vorhergesagt werden.
Verhaltensdreieck für erfolgskritische Situationen:
- Fragen Sie nach dem Verhalten (Was wurde getan?),
- der Situation (Unter welchen Bedingungen wurde etwas getan?) und
- dem Ergebnis (Was kam dabei heraus?).
Beispiel:
„Welche Erfolge erzielten Sie im letzten Jahr?“ (Ergebnis)
„Wie haben Sie es geschafft, dieses Ergebnis zu erzielen?“ (Vorgehen)
„Was schafften Ihre Kollegen?“ (Situation)
Anforderungsbezogene Fragen
Die Fragen sollten sich konsequent an den Erfolgskriterien oder dem verlangten Fachwissen orientieren.
Beispiel:
„In welchen Situationen kam es, an Ihrem bisherigen Arbeitsplatz, auf Ihre Initiative an?“
Offene Fragen (W-Fragen)
Fragen, die nicht mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind und durch folgende Frageworte eingeleitet werden: Wie, Was, Wo, Warum, Welche, …
Beispiel:
„Was war Ihr größter Erfolg?“
Beispielschilderungen
Lassen Sie sich konkrete Beispiele schildern.
Je konkreter Sie nachfragen, umso weniger können sich Bewerber hinter „man“ und „würde“ verstecken.
Beispiel:
„Schildern Sie mir bitte einen gewöhnlichen Tagesablauf im Büro, z. B. gestern?“
Fragen, die Sie im Einstellungsgespräch vermeiden sollten
Folgende Fragen führen zu schlechten bzw. nicht effektiven Ergebnissen und sind daher im Bewerberinterview zu vermeiden.
Hypothetische Fragen
Wissen und Tun sind bekanntlich zwei sehr verschiedene Dinge.
Auf diese Art der Fragen werden Sie keine verlässlichen Antworten bekommen.
Beispiel:
„Was würden Sie tun, wenn Sie die Kosten um 20 % senken müssten?“
Ja / Nein-Fragen
Geschlossene Fragen, auf die man nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann, schränken die Antwortmöglichkeit des Bewerbers stark ein. Sie erfahren wenig über die Hintergründe.
Beispiel:
„Arbeiten Sie gerne in einem Team?“
Suggestiv-Fragen
Diese Art der Fragen legt dem Bewerber die Antwort bereits in den Mund.
Der enthaltene Aufforderungscharakter, die Frage im Sinne des Interviewers zu beantworten, ist so groß, dass es der Bewerber in der Regel nicht wagt, dieser Erwartungshaltung zu widersprechen.
Beispiel:
„Finden Sie nicht auch, dass der Beruf im Vordergrund stehen sollte?“
Mehrfach-Fragen
Werden mehrere Fragen gleichzeitig gestellt.
Der Bewerber kann sich aussuchen worauf er antworten möchte. Die ursprüngliche Frage wird damit verwässert.
Beispiel:
„Wie würden Sie ein sehr großes Team führen – Sie wissen ja, in unserem Hause umfassen die Teams oft bis zu 15 Mitarbeiter –, würden Sie beispielsweise Gruppenleiter neu installieren – und welche Kompetenzen hätten diese dann? –, die etwa fünf Mitarbeiter unter sich haben oder trauen Sie sich selbst ein so großes Team zu?“
Rechtlich unzulässige Fragen im Einstellungsgespräch
Was ist rechtlich zulässig? Mit welchen Fragen im Bewerbungsgespräch sich Arbeitgeber angreifbar machen können lesen Sie hier:
Die folgende „Checkliste“ kann ergänzend für die Durchführung Ihrer Einstellungsgespräche hilfreich sein:
„Checkliste“ – Einstellungsgespräch
- Das Interview (Durchführung)
- Bewerber nicht warten lassen
- Freundlicher Empfang
- Gesprächsfördernde Sitzordnung
- Zeitmanagement sicherstellen
- Fragetechniken anwenden
- Beurteilungsfehler vermeiden; entscheiden!
- Abstimmung sicherstellen
Beurteilungsfehler im Einstellungsgespräch
Beobachtungsfehler im Einstellungsgespräch werden oft schnell zu Beurteilungsfehlern. Und diese kosten meist Zeit und Geld.
Grundsätzlich enthält jede Beobachtung und Beurteilung „subjektive Elemente“. Diese Elemente kann man nicht ausschließen; der Interviewer kann aber versuchen, sich diese Einflussfaktoren bewusst zu machen und sie hierdurch einzugrenzen.
Damit Sie gute Entscheidungen treffen, könnten auch unsere Beiträge zum Thema
Beobachtungsfehler und Beurteilungsfehler
Beurteilungstäuschungen sowie
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Oder möchten Sie sich und/oder Ihre Mitarbeiter von einem erfahrenen Experten unterstützen lassen?
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